Katalin Horvath, Traversflöte -
Eva Maria Pollerus, Cembalo/Clavichord/Tafelklavier - Thomas Platzgummer, Violoncello
Carlophilipemanuelbachomania – anstelle einer Biographie
“I find the Carlophilipemanuelbachomania grow upon me so, that almost every thing else is insipid to me.“ (Thomas Twining in einem Brief an Charles Burney, 1774)
„Bach in Hamburg führt die Klavieristen an, wie Klopstock die Dichter. Er macht nicht nur für unsere, sondern auch für die Folgezeit Epoche. Seine Setz- und Spielart ist gleich unnachahmlich. [...] Sein gebundner Styl, seine Manieren, seine Ausweichungen, seine harmonischen Kunstgriffe sind unerreichbar. [...] So reich an Empfindungen, so unerschöpflich in neuen Modulationen, so harmonisch voll ist keiner wie dieser.“ (Christian Fr. D. Schubart, 1775/1806)
„Wer mich gründlich kennt, der muß finden, daß ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, daß ich ihn verstanden und fleißig studiert habe.“ (Joseph Haydn zitiert von G. A. Griesinger, 1810)
"Carl Philipp Emanuel Bach ist der Vater; wir sind die Bub'n. Wer von uns was Rechts kann, hats von ihm gelernt.“ (Wolfgang A. Mozart, 1789)
Im reichen Gesamtwerk Carl Philipp Emanuel Bachs, dass von einer ungeheuren Anzahl an Clavierwerken, den großartigen Cembalokonzerten, Orchesterwerken und Kirchenmusik dominiert wird, nimmt die Traversflöte nur verhältnismässig wenig Raum ein. Und doch hat er sich in jeder seiner Lebensstationen kompositorisch mit ihr beschäftigt. Insgesamt sind rund zwanzig Sonaten für Flöte mit Basso continuo oder obligatem Tasteninstrument erhalten, mehrere Flötenkonzerte und eine große Zahl an Kammermusikwerken, in der er die Flöte in unterschiedlichsten, manchmal auch sehr originellen Kombinationen einsetzt.
Inspiriert von den faszinierenden Metamorphosen, die C.P.E. Bachs Musik im Wechselspiel mit Instrumentarium und Interpretation immer wieder neu durchläuft, wird in dieser Einspielung die Flöte in einen lebendigen Dialog mit den vielfältigen Klangfarben von Cembalo, Clavichord, Tafelklavier und Cello gesetzt. Der besondere Reiz an der Vorbereitung dieser Aufnahme lag für die drei Musiker Katalin Horvath (Traversflöte), Eva Maria Pollerus (Cembalo/Clavichord/Tafelklavier) und Thomas Platzgummer (Violoncello) unter anderem darin, C.P.E. Bachs Musik im Experimentieren mit diesen unterschiedlichen Continuo-Farben neu verstehen zu lernen. Sie realisieren hier abwechselnd die von Bach selbst erwähnten Continuo-Besetzungen Cembalo mit Cello, Fortepiano (Tafelklavier) und Clavichord. Jedes dieser ganz unterschiedlichen Continuo-Instrumente bringt eine andere Saite in den Werken "zum Schwingen", fordert den ausführenden MusikerInnen also Flexibilität ab und bedingt die Interpretation schon ganz grundsätzlich mit.
Zwischen der Komposition von Bachs erster und letzter Flötensonate liegen mehr als 50 Jahre - ein Zeitraum, in dem sich seine persönliche Musiksprache grundlegend verändert hat. So lässt sich an den gewählten Sonaten die chronologische Entwicklung ebenso gut nachhören wie das Nebeneinander der verschiedenen Stile. Das Ergebnis ist eine fasettenreiche und hochmusikalische Aufnahme, welche die Entwicklung der beinahe gesamten Schaffenszeit des Komponisten darstellt.
Klassik Heute Empfehlung & CD der Woche!
»[...] Katalin Horvath spielt auf verschiedenen Nachbauten alter Traversflöten und lotet alle klanglichen Facetten dieses Instrumentes aus. Der warme, volle und im Gegensatz zu einer Querflöte sehr weiche und mischfähige Ton der Traversflöte wird hier mit aller Sensibilität behandelt, da trifft die Bezeichnung "empfindsamer Stil" in jeder Hinsicht vollumfänglich zu.[...] Und so stimmt das Gesamtpaket dieser abwechslungsreichen Einspielung voll und ganz: sehr fundierte, hochmusikalische Interpretationen auf einem dafür geeigneten Instrumentarium, die etwas scheinbar hinreichend Bekanntes in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Künstlerische Qualität und Gesamteindruck: Höchstbewertung!«
klassik-heute.de, Guido Krawinkel (online 26.10.2015)
Besprechung und CD-Tipp!
Hofgeismarer Allgemeine, Österreich (19.09.2015)
CD Presentation & Recommendation!
EarlyMusicNews.org, Canada (26.11.2015)
CD-Besprechung und Tipp!
»[...] Nun ist beim Label TYXart eine weitere Einspielung mit Referenzqualitäten herausgekommen: [Die drei Musiker] haben damit Maßstäbe gesetzt.
In Punkto Klanglichkeit, virtuoser Beherrschung der Instrumente, Stilsicherheit sowie emotionalem, künstlerisch subjektiven Vortrag wir die Platte allerhöchsten Ansprüchen gerecht. Für Farbigkeit sorgt zudem die Beteiligung von drei verschiedenen Clavierinstrumenten, worunter vor allem der Einsatz eines historischen Tafelclaviers für zauberhaufte klangliche Höhepunkte sorgt.
Fazit: Der Komponist selbst hätte seine wahre Freude daran gehabt!«
TIBIA - Magazin für Holzbläser, Karsten Erik Ose (Heft 2/2016)
CD-Besprechung und Empfehlung!
ich-habe-gehoert.blogspot.de, ouverture - Das Klassik-Blog. (online, 25 Feb, 2018)
CD-Programm / Trackliste:
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Sonaten für Flöte & Basso Continuo
01 - 03: Sonate in e-Moll für Traversflöte und Basso Continuo Wq124/H551
04 - 05: Sonate in G-Dur “Hamburger Sonate” für Traversflöte und Basso Continuo Wq133/H564
06 - 08: Sonate in G-Dur für Traversflöte und Basso Continuo, Violoncello Wq123/H550
09 - 11: Sonate in D-Dur für Traversflöte und Basso Continuo Wq131/H561
12 - 14: Sonate in D-Dur für Traversflöte und Basso Continuo, Violoncello Wq129/H556
15 - 17: Sonate in a-Moll für Traversflöte und Basso Continuo Wq128/H555
18 - 20: Sonate in G-Dur für Traversflöte und Basso Continuo, Violoncello Wq127/H554
21 - 23Sonate in E-Dur für Traversflöte und obligates Clavier Wq84/H506
Verwendete Tasteninstrumente:
Cembalo gebaut von Matthias Griewisch, 2012, nach einem Original von Christian Zell, 1728, im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.
Tafelklavier, fünfoktavig, anonym und undatiert, vermutlich London oder Hamburg, ca. 1790 - mit herzlichem Dank an den Besitzer Jesper Christensen!
Clavichord gebaut von Karin Richter, 1986, nach einem Original von Christian Gottlob Hubert, 1771, im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg - mit herzlichem Dank an den Besitzer Paul Simmonds!
Dieses CD-Album wird in einem hochwertigen 6-seitigen Digipak inkl. 24-seitigem 4-sprachigen Booklet angeboten.
Tags: Keywords Carl Philipp Emanuel Bach Sonaten Flöte Horvath Pollerus Platzgummer GTIN EAN 4250702800569 Label TYXart LC28001
» Ausführliche Informationen, Texte, Photos etc. im CD-Booklet
» Gesamtspielzeit: 71min 42sec | Booklet-Text: DE, EN, FR, HU
» Format: 1 Audio-CD | Reihe "Early Music" | VÖ: ab 09/2015 ff.
» Bestell-Nr.: TXA15056 | GTIN (EAN): 4250702800569
» CD direkt erhältlich bei TYXart oder im Handel