Roman Emilius, Orgel

Fantastische Welten - Orgel-Verwandlungen - Die Bach-Orgel Regensburg
Werke von Frescobaldi, Buxtehude, Mozart, Schumann, Boëly, Chopin, Reger, Saint-Saëns, Verdi und Bach
Fantasie ist eine besondere Gabe des Menschen. Sich Dinge vorzustellen und Geschichten auszudenken ist die Grundvoraussetzung für alle Kunst. Die Wörter "Fantasie" und "fantastisch" sind heute positiv besetzt. Das war nicht immer so. "Fantastisch" im Sinne von ausgedacht, erfunden, planlos und ziellos war nicht mit der Regelhaftigkeit von Kunst vereinbar. "Fantastische Welten" sind aber oft Reaktionen auf allzu Geordnetes, Konstruiertes und Lebloses. Die Darstellung des Menschen mit all seinen Stimmungsschwankungen steht dabei immer im Mittelpunkt. Die Orgel als Instrument der Kirche muss sich dafür verwandeln, denn allzu Menschliches sollte in der Kirche außen vor bleiben. Deswegen trägt diese CD den Untertitel "Orgel-Verwandlungen".
"Stylus phantasticus" nannte man im 17. Jahrhundert einen Stil in der Musik, in dem Grenzüberschreitungen und Regelverletzungen zugunsten einer gesteigerten Expressivität gefordert wurden. Damit einher geht eine Freiheit in der Darstellung. Frescobaldi in seinen Toccaten und Buxtehude in seinen großen Werken sind zwei Meister dieses Stils.
Die berühmte Air von Bach ist eine Zugabe, die dem Namensgeber der "Bach-Orgel" genannten Ahrend-Orgel der Regensburger Dreieinigkeitskirche zum Schluss das versöhnliche Wort überlässt.
Roman Emilius [Auszug aus dem umfangreichen CD-Booklet-Text]


Roman Emilius wurde 1963 in Nürnberg geboren. Er studierte Kirchenmusik an der Musikhochschule Frankfurt/Main bei Edgar Krapp (Orgel), Wolfgang Schäfer (Chorleitung), Irina Edelstein (Klavier) und Jiri Stárek (Orchesterleitung). Dem Kirchenmusikexamen folgten das Orgelkonzertexamen und das Diplom im Fach Orchesterdirigieren.
Er wurde 1988 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Erlangen ausgezeichnet. Nach einem Jahr als Assistent in Rothenburg ob der Tauber erhielt er 1992 vom Bayerischen Kultusministerium ein Stipendium für die "Cité Internationale des Arts" in Paris.
Neben seiner Tätigkeit als Kantor an der Auferstehungskirche in Fürth war er von 1994 bis 1998 Pianist beim ars-nova-ensemble Nürnberg. 1997 wurde er Kantor an der Christuskirche in München, wo auch die Ernennung zum Kirchenmusikdirektor erfolgte. An der Münchner Musikhochschule unterrichtete er Chorleitung im Studienfach Kirchenmusik.
Seit 2008 ist er evangelischer Stadt- und Dekanatskantor in Regensburg, Leiter der Regensburger Kantorei und des Raselius-Chores.
Für die Regensburger Dreieinigkeitskirche projektierte er mit einem Sachverständigengremium die Ahrend-Orgel (Bach-Orgel Regensburg), die 2020 eingeweiht wurde.

CD-Programm / Trackliste: